Bitte lächeln: Die Objekte im Fokus einer Ausstellung

12.02.2016 Carolin Steimer

Mediendesigner Wolfgang Noltenhans bei der Arbeit

Vor einigen Wochen durfte das Ausstellungteam für die neue Sonderausstellung „1000 Jahre Abdinghof. Gebaut, geschrieben und gemalt“ die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek besuchen. Hier fotografierte der Mediendesigner Wolfgang Noltenhans alte Handschriften und eine Urkunde aus dem Kloster Abdinghof, die in der Ausstellung vom 03. Juli bis 23. Oktober unter anderem gezeigt werden sollen. Ein spannender Ausflug, bei dem ich eine Menge lernen konnte und die Möglichkeit hatte, die uralten Schriften, die zum Teil auch selbst im Skriptorium des Klosters Abdinghof entstanden sind, ganz nah zu betrachten.

Das Wichtigste einer kulturgeschichtlichen Ausstellung, das Zentrum des Ganzen, bilden die Objekte. Sie stehen im Fokus, sind Startpunkt der Recherche und Ausstellungsvorbereitung. Im besten Fall wird anhand dieser Objekte, durch ihre Seltenheit, Schönheit oder Besonderheit (eine) Geschichte nachvollziehbar und interessant erzählt. Oft ist es aber gerade nicht das Außergewöhnliche, dass die Exponate besonders macht, sondern ihre Alltäglichkeit – für die Benediktinermönche des Abdinghofklosters waren unsere Ausstellungsobjekte normale Dinge, die sie fast täglich nutzten.

Die dunklen Ecken des Liber collectarius (Festtagskalender) entstanden durch das Umblättern der Seiten. Er wurde anscheinend von den Mönchen über die Jahrhunderte sehr oft benutzt...

Oft haben Museen diese Objekte in ihrer eigenen Sammlung – aber genau so oft ist das nicht der Fall. Dann sind sie auf wohlwollende Leihgeber angewiesen, die die sonst so sorgsam verwahrten „Schätze“ der Vergangenheit für eine gewisse Zeit ausleihen, damit sie der Öffentlichkeit, den Besucherinnen und Besuchern, präsentiert werden können. So wie es auch in der Zusammenarbeit zwischen der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek und dem Museum in der Kaiserpfalz passiert. In diesem Sinne einen recht herzlichen Dank an den Direktor Prof. Dr. Hermann-Josef Schmalor für diese Möglichkeit und Unterstützung!

Text: K. Wochnik