Für uns sind verglaste Fenster heutzutage selbstverständlich. Wir behängen und bemalen sie, es gibt sie in allen erdenklichen Formen, Mustern und Farben. Doch wie sah das damals aus? Dieser Blogbeitrag möchte beim Thema Fensterglas in der Geschichte der Stadt Paderborn zu etwas mehr Durchblick verhelfen.
Zunächst ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass es Glas für die Fenster nicht schon immer gab, sondern Material und Verarbeitungstechnik erst entdeckt werden mussten. Davor, etwa in der Bronzezeit, wurden z.B. Tierhäute auf Holzrahmen befestigt, die in Fensteröffnungen gestellt wurden, um Licht und kalte Luft fernzuhalten. Oder man verwendete einfach Holzläden, denn Holz zählt zu den ältesten Werkstoffen für Fenster. Um 1500 v.Chr. wurden erste Glasgegenstände (wie z.B. Gefäße) in Ägypten nachgewiesen. Da die Herstellung der kostbar und aufwändig war, gab es 674 erstmals Glasfenster in englischen Kirchen. Bis ins späte Mittelalter benutzen gerade die einfachen Leute Leinentücher als Vorhänge.
Im 8. Jahrhundert holte sich Karl der Große dann in seinem Frankenreich eigene Handwerker an den Hof, um Fensterglas herzustellen und schaffte sich damit etwas ganz Besonderes. Nur die wichtigsten Räume, wie etwa die Aula und die Kirche der Kaiserpfalz Paderborn bekamen Glasfenster, denn es war selbst für den König sehr teuer und hatte eine aufwändige Herstellung. Gleiches galt für Trinkgläser und Glasschüsseln für die feierliche Tafel des Königs.