„7000 Jahre Kulturlandschaft in Ostwestfalen“. Wie in meinem Beitrag über die Steinzeit und die dazugehörigen Funde des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg möchte ich mich nun der nächsten Epoche – der Bronzezeit – widmen. Doch bevor es mit der Bronzezeit losgehen kann, nochmal einen Schritt zurück in die Steinzeit: Bereits in der Jungsteinzeit beginnt man, einzelne Gegenstände aus Metall (vor allem aus Kupfer) herzustellen. Die Bronzezeit beginnt in Ägypten und im Nahen Osten schon vor 3000 v. Chr. Nach Nordeuropa kommen Gegenstände aus Bronze um 2200 v. Chr. Aber auch hier schwanken die Angaben, wie ich erfahren musste – je nach dem, wen man fragt. In Westfalen jedenfalls ist der Beginn der Bronzezeit etwas später, nämlich etwa ab 2000-1900 v. Chr. anzusiedeln. Das liegt daran, dass zunächst nur spärlich ein paar Funde den Beginn markieren und erst später viele Funde auf einmal gefunden wurden. Dies hat seinen Grund darin, dass die Rohmaterialien Kupfer und Zinn, aus denen Bronze entsteht, in Westfalen kein natürliches Vorkommen haben und aus anderen Regionen beschafft werden müssen. Die Bronzezeit heißt also deshalb so, weil Metallgegenstände vor allem aus Bronze gefertigt werden. Das Herstellen und Verarbeiten von Bronze schaffte auch hier in der Region neue Handwerkszweige, die die neue Technik perfektionierten. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft war man jetzt auf das Wissen dieser Fachleute angewiesen, diese wiederum auf die Händler und den Import der Materialien. Aufgrund dieser aufwändigen und kostspieligen Herstellung leuchtet schnell ein, warum Grabbeigaben aus Bronze für eine gehobene Stellung des Verstorbenen spricht. Die meisten Funde zur westfälischen Bronzezeit stammen in der Tat aus Gräbern, so z. B. Fürstengräber. Ein ganz besonderes Exponat der Sonderausstellung ist das gut erhaltene Bronzebecken aus einem Frauengrab in Rheda-Wiedenbrück. Es belegt, dass es schon zu jener Zeit betuchtere Menschen gab.