Aufgrund der Gruppengröße teilten die Gästeführer die Teilnehmenden in drei Kleingruppen ein, sodass jeder Einzelne genügend Zeit bekommen konnte, alle Tastobjekte einmal in Händen zu halten und Fragen stellen zu können.
Ich empfand die Atmosphäre zwischen Teilnehmenden und Gästeführern als sehr angenehm und harmonisch. Die Führungen kennzeichneten sich durch starkes Interesse der Besucher, vielen Nachfragen, „Ah´s“ und „Oh´s“ und den ein oder anderen Lacher.
Eines der Highlights der Führung war der Besuch in der Bartholomäuskapelle. Aufgrund ihrer unverwechselbaren Bauweise besitzt sie eine ganz besondere Akustik, die wohl aus einem Zusammenspiel der kugelförmigen Hängekuppeln, die in ganz Westfalen einmalig sind, mit den Fensternischen entsteht. Die Architektur der Kapelle wurde zuvor von den Besuchern anhand eines Tastmodells erfühlt, sodass sie sich besser vorstellen konnten, in welcher Art Gebäude sie sich anschließend befinden.
In der Kapelle selbst ertasteten die Teilnehmenden die bis zum Boden reichenden Fensternischen. Sie gingen anschließend auch die Raumbreite und -länge ab und nahmen so den Raum gut wahr. Um die Akustik dann selbst auszutesten, ließen die Gästeführer ihre Stimmen erklingen und animierten zum Mitsingen. Die Gruppen waren alle durchweg begeistert von dem, was sie da hörten, nicht zuletzt, weil einige der Gästeführer durchaus Hörenswertes darboten. Der Nachhall in dem Raum beträgt etwa 7 Sekunden. Durch diese Besonderheit ist die Bartholomäuskapelle bei Musikern und Hobbysängern beliebt.
Während der etwa zweistündigen Führung durften die Besucher außerdem Pfalzmodelle, Essgeschirr, Stoffe, Schilde und Kettenhemden, Wachstafeln und Schreibwerkzeug mit den Händen ertasten.