Schatzsuche statt Eiersuche

06.04.2018 Carolin Steimer

Die rätselhafte Suche beginnt ... Foto: LWL/J. Kalde

Osterferien in der Kaiserpfalz

Auf Kindergeburtstagen und auf Jugendfreizeiten ist das Suchen von mehr oder weniger wertvollen Schätzen eine beliebte Aktivität. Kinder und Jugendliche schlüpfen selbst in die Forscherrolle und begeben sich mit einer Schatzkarte oder einem ähnlichen Hilfsmittel auf die Suche nach einem versteckten Gegenstand. Besonders spannend sind Schatzsuchen, bei denen am Ziel nicht nur Süßigkeiten und Spielzeuge, sondern tatsächliche historische Schätze auf ihre Finder warten. Diese besondere Form der Schatzsuche durfte ich mit 10 Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Osterferienprogramms des Museums in der Kaiserpfalz erleben. Im Folgenden möchte ich davon berichten.

Bei der ersten Orientierung anhand der "Schatzkarte" hilft Jens Oliver Mühlenbein. Foto: LWL/J.Kalde

Jens Oliver Mühlenbein, der die Schatzsuche anleitete, empfing die jungen Schatzsucher und mich am Eingang des Museums. Zusammen gingen wir in das Untergeschoss der Ikenbergkapelle, in dem sich die Räumlichkeit der Museumspädagogik befindet. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ihre Umgebung an Hand eines Modells auf spielerische Weise erkundet hatten, markierten wir auf einer Karte, auf der die wichtigsten Siedlungen unserer Region im Mittelalter dargestellt waren, verschiedene Orte, um für die Schatzsuche gerüstet zu sein.

Die jungen Goldschmiede bei der Arbeit. Foto: LWL/J. Kalde

Mit der modifizierten Karte und einer geheimnisvollen Truhe begaben wir uns in die Dauerausstellung. Der Truhe konnten wir mehrere Täfelchen entnehmen, die Hinweise auf Gestalt und Herkunft der zu suchenden Schätze gaben. An Hand der Karte ließen sich die Informationen zuordnen und die Suche konnte beginnen … An dieser Stelle möchte ich jedoch nicht zu viel verraten, um angehenden Schatzsuchern nicht den Spaß zu verderben.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler alle Schätze entdeckt hatten, erhielten sie die Gelegenheit, die in der Ausstellung erhaltenen Eindrücke auf praktische Weise zu verarbeiten und selbst eine Fibel herzustellen. Eine Fibel ist eine Nadel, mit der die Menschen im Mittelalter ihre Gewänder zusammenhielten. Ich selbst beteiligte mich natürlich an der Bastelaktion. Mein bescheidenes Ergebnis konnte sich jedoch nicht mit den toll gestalteten Fibeln der jungen Schatzsucher messen, die mit kreativen Zeichnungen oder selbst erdachten Ornamenten verziert wurden.

Die geheimnisvolle Schatzkarte. Foto: LWL/J. Kalde

Alle Teilnehmer des Programms erlebten einen sehr ereignisreichen Vormittag in der Kaiserpfalz. Sie konnten einerseits einen interessanten Einblick in das Alltagsleben der Bewohner unserer Region im Mittelalter erhaschen, andererseits sind sie selbst tätig geworden und haben ein Schmuckstück hergestellt. Ich bin überzeugt, dass alle Teilnehmer gerne an diese Mischung aus historischem Lernen und kreativer Betätigung zurückdenken werden.

Johannes Kalde