Das Gebiet westlich der Warmen Pader wurde durch Bauernfamilien bereits in der vorrömischen Eisenzeit genutzt, wie eine Vorratsgrube mit einem Durchmesser von 1,40 m und ursprünglich bis zu 1,60 m Tiefe zeigt. In ihr lagerte man damals über den Winter hinweg das Saatgetreide. Dass sie heute nur noch rund 0,40 m tief erhalten ist, belegt die starken Veränderungen, die das Areal am ehemaligen Landeshospital in den folgenden Jahrhunderten erfahren hat.
Vor allem die Entstehung der städtischen Baustruktur im 12. Jahrhundert mit neuen Grundstücken entlang der Kisau und der Spitalmauer sowie der Anlage einer Stichstraße/Sackgasse in Verlängerung der Königstraße hat ihre deutlichen Spuren im Boden hinterlassen. So wurde z.B. für die Straße, die ein Pflaster aus kleinen Flusskieseln und Kalksteinchen erhielt, zunächst der Oberboden – und damit auch wiederum ein Teil der alten Vorratsgrube – abgetragen, um mit dem anstehenden Kies eine feste Unterlage zu erhalten. Entlang der Straßenführung, die die hinteren/nördlichen Grundstücksbereiche bis zur Pader hin erschloss, orientierte sich ab dem 12. Jahrhundert die Bebauung: Noch im 15. Jahrhundert nahm ein Haus, von dem sich der Keller mit sorgfältig gelegtem Plattenboden erhalten hat, die Baufluchten wieder auf.